

Funktionale Sicherheit: Safety first
In der dynamischen Welt der Automatisierungstechnik nehmen Sicherheitsanforderungen heute einen immer zentraleren Platz ein. Sie sind unverzichtbar, um sichere Systeme zu entwickeln. Dennoch werden diese Aspekte oft erst in späteren Projektphasen berücksichtigt – ein Vorgehen, das nicht nur kostspielig, sondern im Extremfall auch gefährlich sein kann. In diesem Blogbeitrag möchten wir die Notwendigkeit eines frühzeitigen Ansatzes für ein Functional Safety Management (FSM) erklären und darstellen, wie es effektiv umgesetzt werden kann.
Inhalt:
- Wachstum und Bedeutung von Sicherheitsanforderungen
- Die Bedeutung des Functional Safety Managements
- Sicherheitsplan gemäß DIN EN 61511 und VDI/VDE 2180
- Der frühe Vogel fängt den Wurm: Warum frühe Integration entscheidend ist
- Praxistipps zur Implementierung von FSM
- Das Gesamtbild: Eine integrierte Sichtweise
- Die Rolle der Führungsetage
- Kontinuierliche Überwachung und Verbesserung
- Fazit: Sicherheit beginnt am Anfang
Wachstum und Bedeutung von Sicherheitsanforderungen
Der Anstieg von Automatisierung bringt unbestreitbare Vorteile mit sich, birgt jedoch auch Risiken, die es zu managen gilt. Themen wie Explosionsschutz, Funktionale Sicherheit sowie elektrische und mechanische Sicherheit als auch den Umweltschutz haben in Projekten zunehmend an Bedeutung gewonnen. Das Wissen um diese Gefahren und die Notwendigkeit, diese von Anfang an zu berücksichtigen, ist entscheidend für den Erfolg eines Projekts. Ein umfassendes Verständnis und eine sorgfältige Planung können potenzielle Risiken im Vorfeld minimieren und zur Sicherheit aller Beteiligten beitragen.
Die Bedeutung des Functional Safety Managements
Das Ziel von FSM ist es, sicherzustellen, dass alle sicherheitsrelevanten Prozesse und Systeme zuverlässig funktionieren. Dies schließt die Fähigkeit ein, Risiken zu erkennen, zu bewerten und zu mindern. Ein Sicherheitsplan, der auf etablierten Normen wie DIN EN 61511 und VDI/VDE 2180 basiert, dient als Leitfaden, um den gesamten Sicherheitslebenszyklus der PLT-Sicherheitsfunktionen abzudecken.
Sicherheitsplan gemäß DIN EN 61511 und VDI/VDE 2180
Der Sicherheitslebenszyklus definiert dabei alle Phasen und zugehörige Tätigkeiten, von der Konzeption über die Entwicklung bis hin zur Realisierung, Inbetriebnahme, des Betriebs und auch der Außerbetriebsetzung. Normen wie DIN EN 61511 und VDI/VDE 2180 bieten detaillierte Leitlinien, die sicherstellen, dass alle Sicherheitsaspekte systematisch bewertet und erfüllt werden können. Ein gut ausgearbeiteter Sicherheitsplan ist das Rückgrat eines jeden erfolgreichen Sicherheitsmanagements und unerlässlich für die Minimierung von Risiken.
Der frühe Vogel fängt den Wurm: Warum frühe Integration entscheidend ist
Eine vorausschauende Planungsphase hinsichtlich der Funktionalen Sicherheit ist fundamental. Wenn die Funktionale Sicherheit erst im späteren Stadium eines Projekts berücksichtigt wird, können schwerwiegende Konsequenzen auftreten. Die Korrektur von Mängeln in späteren Phasen kann nicht nur teuer sein, sondern auch erhebliche Auswirkungen auf Zeitpläne und Ergebnisse haben. Hier sind einige Schlüsselfaktoren für eine frühe Einbindung des FSM:
1. Einbindung im Konzeptstadium
Bereits in der Konzeptphase sollten alle Aspekte der Funktionalen Sicherheit gründlich analysiert und betrachtet werden. Dies bedeutet, dass alle Stakeholder – vom Entwicklungs- bis zum Managementteam – ein klares Verständnis der Sicherheitsanforderungen haben müssen. Mit einem umfassenden Konzept, das auch offensichtliche oder mögliche Risiken und ihre Minderung in Betracht zieht, wird die Grundlage für ein durchdachtes und sicheres Projekt gelegt.
2. Schulung und Qualifizierung des Personals
Die Qualifizierung des am Projekt beteiligten Personals ist normativ gefordert und von entscheidender Bedeutung. Gut ausgebildetes und kompetentes Personal kann Sicherheitsrisiken besser erkennen und bewältigen. Darüber hinaus trägt eine kontinuierliche Weiter- und Fortbildung zur Aufrechterhaltung des Wissensstands und zur Einführung neuer Technologien und Methoden bei.
3. Personal- und Ressourcenplanung
Eine effiziente Planung von Personal und Ressourcen ist unerlässlich. Dies schließt die Zuweisung von spezialisierten Rollen und Verantwortlichkeiten ein. Die frühzeitige Planung ermöglicht es, Engpässe zu identifizieren und rechtzeitig Gegenmaßnahmen zu treffen, um sicherzustellen, dass das Projekt im Zeit- und Budgetrahmen bleibt.
Praxistipps zur Implementierung von FSM
Die Implementierung eines erfolgreichen FSM erfordert mehr als nur die Einhaltung von Vorschriften. Es geht darum, eine Sicherheitskultur zu schaffen und alle Beteiligten einzubinden. Hier sind einige bewährte Methoden:
1. Erstellen eines umfassenden Sicherheitsplans
Ein gut detaillierter Sicherheitsplan ist das Rückgrat eines jeden erfolgreichen FSM-Systems. Der Plan sollte alle Phasen des Projekts abdecken und eine klare Dokumentation aller Sicherheitsmaßnahmen und -anforderungen enthalten. Regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen des Plans sind notwendig, um sicherzustellen, dass er den aktuellen Anforderungen entspricht.
2. Nutzung bewährter Softwaretools
Moderne Softwaretools für das Sicherheitsmanagement bieten umfangreiche Funktionen zur Überwachung und Kontrolle von Sicherheitsprozessen. Sie ermöglichen es, Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Die Auswahl der richtigen Tools kann die Effizienz erheblich steigern und das Fehlermanagement verbessern.
3. Integration von Sicherheitskultur
Eine ausgeprägte Sicherheitskultur in einem Unternehmen bedeutet, dass Sicherheit als integraler Bestandteil jeder Aktivität betrachtet wird. Dies erfordert Schulung und Sensibilisierung des Personals sowie die Schaffung eines entsprechenden Umfeldes, in dem Sicherheitsanliegen ernst genommen und adressiert werden.
4. Frühzeitige Einbeziehung der ZÜS
Die Einbeziehung zugelassener Überwachungsstellen (ZÜS) bereits in der Konzeptphase ist ein effektiver Ansatz, um spätere Überraschungen zu vermeiden. Ein frühzeitiges „Concept Approval“ ermöglicht es, eventuelle Fehlentwicklungen rechtzeitig zu identifizieren und zu beheben. Dies trägt dazu bei, dass das Projekt reibungslos und ohne Verzögerungen abläuft.
Das Gesamtbild: Eine integrierte Sichtweise
Ein Functional Safety Management sollte nicht als isolierter Prozess betrachtet werden, sondern als integraler Bestandteil des gesamten Projektmanagements. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten ist entscheidend, um sicherzustellen, dass Sicherheitsanforderungen nahtlos in alle Phasen eines Projekts integriert werden.
Die Rolle der Führungsetage
Die Geschäftsführung spielt eine Schlüsselrolle bei der Integration einer Sicherheitskultur und der Bereitstellung der notwendigen Ressourcen für das FSM. Ohne die Unterstützung der Führungsebene können selbst die besten Sicherheitspläne an mangelnder Umsetzung scheitern. Eine klare Kommunikation der Bedeutung des FSMs und die Bereitstellung von Schulungsressourcen sind entscheidend.
Kontinuierliche Überwachung und Verbesserung
Das Functional Safety Management ist ein kontinuierlicher Prozess. Regelmäßige Audits und Reviews sind notwendig, um sicherzustellen, dass alle Sicherheitsmaßnahmen aktuell und wirksam sind. Feedback-Schleifen und nachträgliche Analysen tragen dazu bei, den Prozess ständig zu verbessern und neue Erkenntnisse zu integrieren.
Fazit: Sicherheit beginnt am Anfang
Die frühzeitige Berücksichtigung von Funktionaler Sicherheit ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit, um sichere und erfolgreiche Automatisierungsprojekte zu garantieren. Durch die Implementierung eines FSMs lassen sich Risiken minimieren, Kosten kontrollieren und Projektverzögerungen vermeiden. Die Schaffung einer Sicherheitskultur und die umfassende Schulung des Personals sind ebenso wichtig wie die Einhaltung etablierter Normen und Richtlinien.
Das Ziel eines jeden Projekts sollte es sein, eine sichere und effiziente Lösung zu bieten. Ein gut durchdachtes Functional Safety Management ist der Schlüssel, um dieses Ziel zu erreichen und die Herausforderungen der modernen Automatisierungstechnik hinsichtlich der Funktionalen Sicherheit zu meistern.
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